Was passiert, wenn 4 erstklassige Musiker zusammentreffen, die ihr Herz an den argentinischen Tango verloren haben? Sie spielen Tango miteinander?
Das wäre vielleicht passiert, wenn alle 4 aus Argentinien kämen und die klassische Besetzung einer Tangoformation (Bandoneons, Klavier, Kontrabass, Geige(n)) gebildet hätten. Hier aber kamen Musiker aus verschiedenen Kontinenten (Europa, Asien, Südamerika) zusammen, deren musikalische Heimat in der Klassik und im Jazz liegt und die neben Klavier (Yuri Pranzl) und Kontrabass (Christian Wendt), Gesang (Pablo Cameselle) und Trompete (Andreas Pranzl) einbringen. Es war klar, dass hier etwas ganz Neues entstehen würde!
Das Neue kann man wohl am ehesten als einen sensiblen und gleichzeitig mitreißenden Crossover von Tango, Klassik und Jazz charakterisieren. Der geniale Arrangeur Andreas Pranzl orientierte sich u.a. an Astor Piazzolla, der den Tango in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts von der Tanzmusik in die Konzertsäle gebracht hat. Eine Mischung von komplexem Komponieren und tiefer Emotion aus dem Herzen des argentinischen Volkes. Außerdem bringt Pranzl jahrzehntelange Erfahrung als Jazzmusiker ein und ist weltweit ein gefragter Protagonist in erstklassigen Gruppierungen, mit denen er unter anderem auch an der Mailänder Scala aufgetreten ist.
Yuri Pranzl ist eine weithin anerkannte Pianistin, die ihr Leben der klassischen Musik bis in die klassische Moderne verschrieben hat und als Begleiterin mit vielen Topmusikern wie Walter Berry, Francisco Araiza und Wicus Slabbert zusammengearbeitet hat. Sie bringt neben ihrem tiefen musikalischen Verständnis und Wissen eine unglaubliche Ausdruckskraft auf ihrem Instrument mit.
Christian Wendt, das einstige „Wunderkind“ auf dem Kontrabass, hat zahlreiche internationale Preise gewonnen, war auf Tourneen unter anderem in Europa und Kanada unterwegs und spielte im Laufe seiner noch jungen Karriere bereits mit vielen Größen der Musikwelt unter anderem auch bei den Salzburger Festspielen. Seine musikalische Heimat liegt im Jazz.
Das Herz und die unverwechselbare Emotion des Tango fließt schließlich vom Sänger Pablo Cameselle ein, dessen wunderbarer Tenor und sanfter Schmelz der Stimme das Publikum und die Gruppe selbst mitreißt und begeistert. Er ist die Wurzel und die Blüte des Quartetts gleichzeitig, die Inspiration zu stetig neuem Feuer und Kreativität, ohne die alles was mit Musik zusammenhängt nicht leben kann. Daher trägt das Quartett auch mit Recht seinen Namen.
Die Gruppe musiziert seit 2014 zusammen und hat seitdem in zahlreichen Konzerten weltweit das Publikum begeistert. Auf ihrer Japan Tournee wurde die Formation im Rahmen eines bekannten Musikfestivals vom Publikum als eine der beliebtesten Gruppen ausgewählt. Erst die Pandemie konnte die Musiker stoppen. Seit März 2020 musste sie gezwungenermaßen pausieren. 2024 gab es dann endlich wieder ein sehr erfolgreiches Konzert im "Das Vindobona" in Wien.
Jetzt ist die alte Begeisterung der Musiker wieder zurück und sie starten in alter Formation ihre wunderbare Zusammenarbeit neu - eine Wiedergeburt!